Horn (Niederösterreich)

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* Bezirksgericht * Bezirksgericht
* Vermessungsamt * Vermessungsamt

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Wappen Karte
Horn
Österreichkarte, Position von Horn hervorgehoben
Basisdaten
Bezirk: Horn (HO)
Fläche: 39.23 km²
Höhe: 311 m
Einwohner: 6382 (Stand:2006-01-01)
Postleitzahl: 3580
Vorwahl: 0 29 82
Gemeindekennziffer: 3 11 09
Gemeindeamt: Rathausplatz 4
3580 Horn
Politik
Bürgermeister: Alexander Klik (ÖVP)
Gemeinderat: 18 ÖVP, 9 SPÖ, 2 Grüne

Horn ist die niederösterreichische Bezirkshauptstadt des gleichnamigen Bezirks im östlichen Waldviertel.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Horn liegt im östlichen Randbereich des Waldviertels im klimatisch begünstigten Horner Becken. Die Stadt wird von der Taffa durchflossen, in welche im Ortsgebiet der Mödringerbach von Norden her einmündet.

Durch die Horner Straße B4 (früher Prager Straße genannt) ist Horn verhältnismäßig gut an den Wiener Raum angebunden. Die einzige Bahnverbindung ist hingegen die Kamptalbahn, einer Nebenstrecke der Franz-Josefs-Bahn.

Nachbargemeinden

Gemeindegliederung

Die Stadtgemeinde Horn gliedert sich in fünf Katastralgemeinden. Neben der Katastralgemeinde Horn sind dies:

  • Breiteneich

Zwei Großsiedlungen der Linearbandkeramik stellen die bisher ältesten Siedlungsnachweise dieser Katastralgemeinde dar. Siedlungsfunde gibt es aber auch für die Lengyel-Kultur, aus der Bronzezeit, aus der späten Eisenzeit (Typus Kamegg-Poigen-Maiersch) und Spätantike. Der in ruhiger Lage, fernab vom Verkehrslärm am Rande des Horner Beckens gelegene Ort bzw. ein Geschlecht, welches sich nach dem Ort nannte, wird im 12. Jahrhundert mehrmals erwähnt. Historisches Juwel des Ortes ist das Schloss Breiteneich, eines der ältesten Renaissanceschlösser Niederösterreichs, welches 1541 unter Erasmus von Schneckenreith vollständig erneuert wurde. Auf Grund der günstigen Lage und der Nähe zum Bezirkshauptort Horn entstanden in den letzten Jahren eine Reihe von neuen Siedlungsbauten. Insgesamt leben etwa 348 Menschen in 156 Häuser. An infrastrukturellen Einrichtungen bestehen neben einem Kaufhaus und einem Kindergarten ein Dorfgasthaus und eine Bahneinstiegsstelle der Kamptalbahn, die auch Zubringerbahn zur Franz Josefs-Bahn ist.

  • Doberndorf

Bescheidene jungsteinzeitliche Streufunde und bedeutende Nachweise einer slawischen Besiedlung konnten im Ortsbereich lokalisiert werden.

Es handelt sich um ein etwas abseits gelegenes Straßendorf mit angerartigen Erweiterungen im Randbereich des Horner Beckens. Der Ortsname stammt von den slawischen Altsiedlern.

  • Mödring

Urzeitliche Siedlungsfunde sind für die Notenkopfkeramik, Lengyel-Kultur, für die späte Bronzezeit, späte Eisenzeit und für das Frühmittelalter belegt. Als bedeutendster Fund gilt das bronzene Zaumzeug aus germanischer Zeit (4. nachchristliches Jahrhundert), welches als Einzelfund auf dem Wechselberg zutage kam.

Der Ort wird bereits 1180 urkundlich genannt (Modrich), die Pfarre erst 1288. Die Pfarrkirche zum Hl. Johannes d. T. ist eine dreischiffige Hallenkirche aus 1499. Sie wurde nach der hussitischen Zerstörung in langer Bauzeit zwischen 1440 und 1499 wieder hergestellt. Im Jahre 1525 wurde eine Katharinenkapelle angebaut. Das Kircheninventar stammt in der Hauptsache aus dem 17. und 18. Jahrhundert.

Die geschützte Südhanglage ermöglicht hier den Weinbau, der im 20. Jahrhundert noch betrieben wurde und in ganz bescheidenem Ausmaß auch heute noch existiert.

Mödring verfügt auch über einen Pfarrhof und ein Dorfgasthaus sowie im südöstlichen Ortsbereich über moderne, in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstandene Siedlungsanlagen.

  • Mühlfeld

In mineralogischen Kreisen ist der Ort wegen seiner verhältnismäßig reichen Quarzkristallvorkommen, darunter schöne Rauchquarze, bekannt.

Die frühesten menschlichen Nachweise stammen wahrscheinlich aus dem Mesolithikum. Es sind Siedlungen der mittleren und späten Jungsteinzeit bekannt und eine bedeutende Großsiedlung der Urnenfelderkultur.

Mühlfeld wird 1223 urkundlich genannt. Der Meierhof war im Mittelalter Sitz eines Ministerialengeschlechts, welches sich "de Muluelde" nannte. An der Horner Straße steht eine bemerkenswerte Pestsäule von 1614.

Geschichte

Die ältesten gesicherten Nachweise für menschliche Anwesenheit stammen aus der Eiszeit und gehören zeitlich und kulturell in das Aurignacien. Vor rund 30.000 Jahren lagerten Menschen am linken Taffatalabbruch im heutigen Westteil der Stadt. Überkommen sind eine Feuerstelle, Knochenbruchstücke eiszeitlicher Jagdtiere (Mammut, Rentier, Wildpferd) sowie zahlreiche Artefakte (Werkzeuge) aus Stein. Vor rund 12.000 Jahren lebten auf einer Anhöhe (Flur Galgenberg) östlich der Stadt Menschen der ausgehenden Altsteinzeit. An kulturellen Überresten sind kleingerätige Steinartefakte nachgewiesen. Die ältesten bisher bekannt gewordenen bäuerlichen Siedlungen aus der Zeit um 5000 vor Chr. konnten in den Fluren „Spitzteich“ und „Molder Feld“ lokalisiert werden. Typisch verzierte Gefäßreste der Notenkopfkeramik und Grünsteinartefakte (Schuhleistenkeile und Lochbeile) wurden gefunden. Eine Siedlung der frühen Lengyel-Kultur bestand um 4500 vor Chr. auf dem Stephansberg, wie rot und gelb bemalte und ritzverzierte Gefäßreste, Löffelfragmente, ein Flachbeil und ein halbes Lochbeil erkennen lassen. Eine bedeutende Siedlung der späten Lengyelkultur existierte in der Flur „Auf der Haid“. Diese Siedlungsfläche war auch in der folgenden Jordansmühlkultur belegt.

Kupferzeitliche Zeugnisse sind nur in ganz wenigen Belegen aufzuzählen. Hierher gehören von der Flur „Spitzteich“ eine verzierte Scherbe der Laibach-Vucedol-Kultur und ein Bruchstück eines Glockenbechers mit typischer Stempelverzierung.

Über die Bronzezeit des Horner Bodens ab etwa 2200 vor Chr. Geburt ist bisher noch relativ wenig bekannt. Umfangreiche Siedlungsreste der mittleren Bronzezeit wurden in der Flur „Spitzteich“ aufgefunden. Die späte Bronzezeit, die Zeit ab etwa 1250 v. Chr. ist durch ein Gräberfeld und eine Siedlung vertreten. Vierzig Brandgräber mit ärmlichem Inventar und wenige Bronzeobjekte erlauben eine Datierung in die Stufe Hallstatt A. Die späte Urnenfelderkultur (Hallstatt B) ist durch eine Siedlung belegt (Keramikreste, Spinnwirtel, Webgewichte, Bronzesichel).

Aus dem Bereich der Flur "Spitzteich" bzw. der ehemaligen Ziegelei stammen zahlreiche Siedlungsgruben einer früheisenzeitlichen Siedlung aus der Zeit ab 750 v. Chr. Geburt. Die eher ärmlichen Funde lassen an eine kontinuierliche Weiterentwicklung aus der späten Bronzezeit denken. Eine bronzene Tierfibel und Keramikreste mit Kerbschnittverzierung süddeutscher Art lassen an weitreichende Kontakte (Salzhandel) denken. Ein späteisenzeitliches Gräberfeld (Gräbergruppe?) aus der mittleren bis späten Latenezeit wurde im "Unteren Breiteneicherfeld" festgestellt. Ein Kriegergrab enthielt die typische Ausrüstung dieser Zeit (Schwert, Lanze, Schild). Eine kleine Siedlung ist durch Kammstrichware und Eisenverhüttungsreste für die Flur "Spitzteich" belegt. Aus der nachchristlichen Zeit sind eine Augenfibel vom Galgenberg (Streufund aus dem ersten nachchristlichen Jahrhundert) und germanische Siedlungsreste des 2./3. Jahrhunderts von den Fluren „Spitzteich“ und „Molder Feld“ anzuführen. Für diese Zeit ist in der Flur „Spitzteich“ eine Eisenverhüttungsanlage - wohl in Nachfolge der keltischen Tätigkeit - nachgewiesen. Diese markomannische Siedlungsphase ist die bisher letzte eindeutig nachgewiesene im Horner Raum vor der deutschen Landnahme.

In das 5. nachchristliche Jahrhundert datieren Körperbestattungen mit Schmuck- und Keramikbeigaben (eine silbertauschierte Gürtelschnalle und gemeingermanische suebische Keramikformen). In die Mitte des 6. Jahrhunderts datieren einige stempelverzierte langobardische Gefäßreste (Flur Galgenberg).

In die Zeit des 9./10. Jahrhunderts gehören einige wellenbandverzierte Gefäßreste von der Flur „Spitzteich“, die eine deutschslawische Anwesenheit andeuten.

In die Mitte des 11. Jahrhunderts fällt die älteste bekannte urkundliche Nennung des Ortsnamens Horn („Hornarun“). Diese Nennung bezieht sich auf die Kirchensiedlung, die im frühen 11. Jahrhundert im Nahbereich der Wehrkirche St. Stephan entstand. Keramische Funde deuten diese Siedlung an. Um 1150/60 wurde von den Nachfolgern des Grafen Kerold auf der gegenüberliegenden Taffaseite eine Burgstadt mit Dreieckplatz angelegt.

1282 wurde die Siedlung erstmals als Stadt bezeichnet. Vor allem im Spätmittelalter spielte Horn eine bedeutende regionale Rolle. Die Stadt war ein wichtiges Handelszentrum mit einer Maut- und Zollstätte und außerdem Sitz eines Hochgerichtes. Die historische Stadtmauer mit Wehrtürmen ist bis jetzt größtenteils erhalten geblieben.

Im späten 16. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt zu einem Zentrum der Reformation. Der Horner Bund - begründet im Jahre 1608 - war ein Zusammenschluss der sich absondernden protestantischen Adeligen gegen den katholischen Landesfürsten Matthias. Dem für Horn bedeutendsten Vertreter der Gegenreformation, Graf Ferdinand Kurz, verdankt die Stadt die Berufung des Piaristenordens (1656), die Gründung eines Gymnasiums schola Hornana (1657) und einer Gewerbesiedlung von dreißig Häusern der Tuchmacher und Färber (1650). Auf Graf Kurz folgte 1659 dessen Schwiegersohn Graf von Sprinzenstein und ab 1679 die diesen verwandten Grafen Hoyos, ab 1822 Grafen Hoyos-Sprinzenstein, unter deren Ägide sich die Industrialisierung der Stadt vollzog.

Im Jahre 1732 wurde eine große Bierbrauerei errichtet, die ab etwa 1750 das weit über die Stadtgrenzen hinaus, vor allem in Wien berühmte Horner Weißbier, später auch Grünbier erzeugte.

Seit dem Jahr 1850 ist in Horn der Sitz der Bezirkshauptmannschaft.

Im 20. Jahrhundert wurde die Stadt durch zahlreiche hier angesiedelte Schulen zur Schulstadt. Dazu kommt die Bedeutung als Garnisonsort und Sitz eines Bezirksgerichtes, wodurch in Summe sich Horn zu einem Hauptort des Waldviertels entwickelte.

Garnisonsstadt Horn

Horn bemühte sich 1936 um den Bau einer Kaserne, um Garnisonsstandort zu werden. Bereits im Oktober 1937 verlegte das neuaufgestellte IV. Bataillon des „Niederösterreichischen Infanterieregiment Nr. 6 Hesser“ von Krems in die rasch, unter großen Opfern der Stadtgemeinde erbauten Kasernengebäude. Der Beginn waren zwei Mannschaftsgebäude, eine Remisen-, ein Kommando-, ein Offizierskasino- und ein Stallgebäude. In die neue Horner Albrechtskaserne sollte ein Infanterieregiment einziehen, was aber aufgrund des Anschlusses an Nazi-Deutschland zunichte gemacht wurde. Stattdessen wurde die Garnison Horn dem 44. Infanterieregiments der deutschen Wehrmacht überstellt. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges bestand die Besatzung der Kaserne überwiegend aus Verwundeten zweier Lazarette. Mit dem Kriegsende übernahm die sowjetische Rote Armee das Kasernenareal und verwendete es auch als Kriegsgefangenenlager. 1946 wurden die grob beschädigten Bauten von der Gendarmerieschule Niederösterreichs und des Gendarmeriekommandos übernommen. Mit der Wiedererlangung der Freiheit gemäß dem Staatsvertrag vom 15. Mai 1955, wurde 1956 ein Landwehrregiment des neu entstandenen Österreichischen Bundesheeres aus Spittal an der Drau nach Horn verlegt. Damit begannen auch umfangreiche Erneuerungs- und Ausbauarbeiten. Die Kaserne, die 1967 in Radetzky-Kaserne umbenannt worden war, wurde bis 1973 um ein modernes Wirtschaftsgebäude und bis 1981 um ein Mannschaftsgebäude in zweckmäßiger Kreuzbauform, sowie um Sportanlagen erweitert. Derzeit beherbergt die Garnison Horn das Panzergrenadierbataillon 9 der 4. Panzergrenadierbrigade Linz-Ebelsberg) und eine Panzeraufklärungskompanie der 3. Panzergrenadierbrigade Mautern).

Aufgrund der Heeresreform 2010 wird jedoch das Bataillon mit mit 1. Juli 2008 aufgelöst (es war eines der erfolgreichsten Bataillone in Österreich), und durch zwei Aufklärungskompanien des in Allentsteig beheimateten Panzerartilleriebataillon 3 ersetzt. Die erst 2002 errichtete Kettenfahrzeug-Werkstätte wird ebenfalls in Betrieb bleiben, während die Kaserne Hauptquartier einer zentralen Betriebsversorgungsstelle für die Kasernen im Wald- und Weinviertel wird. Im Zuge dieser Transformation wurden bereits mit 1. Januar 2007 die zwei, in der Kuenringer-Kaserne Weitra stationierten Grenadierkompanien an die 3. Panzergrenadierbrigade abgegeben.

Einwohnerentwicklung

Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 6411 Einwohner. 1991 hatte die Stadtgemeinde 6264 Einwohner, 1981 6322 und im Jahr 1971 6265 Einwohner.

Politik

Bürgermeister der Stadtgemeinde ist Kommerzialrat Alexander Klik, Amtsleiter Dr. Johann Steininger.

Im Stadtgemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl vom 6. März 2005 bei insgesamt 29 Sitzen folgende Mandatsverteilung: ÖVP 18, SPÖ 9, Liste GRÜNE 2, andere keine Sitze.

Öffentliche Einrichtungen

Bildungseinrichtungen

Kindergärten

  • NÖ Landeskindergarten Kurz-Gasse
  • NÖ Landeskindergarten Scholz-Straße
  • Kindergruppe Regenbogen Horn

Allgemeinbildende Schulen

  • Musik-, Öko- und Integrationsvolksschule Horn
  • Hauptschule
  • Sonderschule
  • BG/BRG/BAG Horn

Berufsbildende Schulen

  • BHAK/BHAS Horn
  • HLW Hor
  • Bundesfachschule für wirtschaftliche Berufe
  • PTS Horn
  • Krankenpflegeschule

Weitere Bildungseinrichtungen

  • Musikschule
  • Volkshochschule der Stadt Horn
  • Canisiusheim


Sportvereine der Stadt Horn

  • SV Horn (Fußball)
  • UTC Horn (Tennis)
  • Österreichische Turn- und Sportunion HORN
    • Handball Spielgemeinschaft mit Waidhofen an der Thaya
    • Jazztanz
    • Leichtathletik
    • Tischtennis
    • Turnen
    • Volleyball
  • 1. Union Billard Club Horn (Billard)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Niederösterreichische Landesausstellung 2009

Am 28. März 2006 gab der niederösterreichische Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll die Entscheidung über die Austragung der NÖ Landesausstellung 2009 bekannt. Gemeinsam mit der Gemeinde Raabs an der Thaya und erstmals mit einer tschechischen Stadt (Telc), widmet sich der extra dafür gegründete Verein „Club horn2009“, der Verwirklichung diesen Vorhabens. Motto: Utopien und Visionen

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche St. Georg
Einschiffiger Renaissancebau mit gotischen Nachklängen, erbaut 1593 - 1598 als repräsentative evangelische Kirche anstelle eines seit 1367 urkundlichen bezeugten Vorgängerhaus. Der 1880 errichtete Turmhelm wurde dem Turmhelm der Prager Teynkirche nachempfunden.
  • Kirche St. Stephan
Das älteste in die Gründungszeit des Ortes zurückreichende Bauwerk wurde erstmals um 1050 urkundlich erwähnt. Die ursprüngliche Pfarrkirche hat einen romanischen, einen gotischen Chor (im 14. Jahrhundert barockisiert) und beachtenswerte Kreuzweggruppen von 1708 an der Außenseite des Chores.
  • Piaristenkirche, Piaristenkloster und Piaristenbibliothek'
Die dem Hl. Antonius geweihte Barockkirche wurde von 1658 - 1662 erbaut.
  • Ehemaliges Bürgerspital
Gestiftet um 1395. Der umfangreiche mehrmals umgebaute Gebäudekomplex beinhaltet auch eine kleine Kapelle aus dem 15. Jahrhundert. Heute (seit etwa 1970) sind hier die Museen der Stadt Horn untergebracht:
  • Höbarthmuseum: In dem nach Josef Höbarth benannten Museum ist eine der größten urgeschichtlichen Sammlungen Niederösterreichs zu sehen. Weitere Ausstellungensthemen betreffen die Volkskunde und Stadtgeschichte. Weiters ist eine bedeutende Antikensammlung zu sehen. Eine Dokumentation beschäftigt sich mit dem Räuberhauptmann Johann Georg Grasel, der im museumseigenen Graselturm inhaftiert gewesen sein soll. Nach seinem Ableben wurde er als eine Art „Robin Hood“ vermarktet.
  • Madermuseum : Es beruht auf einer Sammlung von rund 700 landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten, die der Landwirt Ernst Mader zusammengetragen und 1975 der Stadt geschenkt hat.
  • Vereinshaus
Begründet von P. Benedikt Frey wurde das Katholische Vereinshaus 1908 feierlich eröffnet. Als „Ort geselliger Unterhaltungen“ wurde es es bezeichnet. Ein reges Veranstaltungprogramm organisierten seit dieser Zeit zahlreiche Horner Vereine aller Sparten. Das Haus wurde seither immer wieder aus- und umgebaut und durch den Zubau eines kleinen Saales ergänzt.
Der Christliche Arbeiterverein, der es bis 1984 führte, konnte den Betrieb in moderner Form nicht mehr weiterführen, viele umfangreiche Reparatur- und Sanierungsarbeiten waren notwendig. Der Gedanke, dass es eigentlich Aufgabe der Gemeinde sein müsste, einen Stadtsaal zu betreiben setzte sich durch und fand auch im Rathaus Gehör. So wurde im Juni 1985 der Kaufvertrag beschlossen. 1986 billigte der Gemeinderat nach einer Planungsphase, den Umbau des Hauses zu einem modernen Veranstaltungszentrum nach Plänen des Wiener Architekten Prof. Anton Schweighofer. 1987 wurde mit dem Umbau begonnen, 1989 wurde das neue Vereinshaus feierlich eröffnet.
  • Thurnhof
Das ursprünglich „Turmhof“ bezeichnete Gebäude wurde um 1580 fertiggestellt. Den gut erhaltenen Eckerker ziert - gewidmet von Georg von Schönerer - seit 1881 eine bronzene Gedenktafel an die Aufhebung der Leibeigenschaft durch Kaiser Joseph II. im Jahre 1781.
Heute beherbergt der Thurnhof das Rathaus, die Stadtbücherei und die Bude der Katholisch Österreichischen Studentenverbindung Waldmark Horn.
  • Schützenplatz und Stadtpark
Auf diesem Areal befand sich von 1589 bis 1897 der Schießplatz des bis 1977 bestehenden Horner Schützenvereins, der auf eine 400-jährige Tradition verweisen konnte. In dem im Jahr 1900 errichteten Stadtpark, befindet sich eine Büste von Friedrich Schiller und ein herrschaftliches steinernes Wappen des Horner Grafengeschlechtes Hoyos-Sprinzenstein.
  • Tuchmachersiedlung und Altöttinger Kapelle
In der heutigen Raabser Straße befinden sich Reste der um 1650 von Graf Ferdinand Sigmund Kurz von Senftenau (1592-1659) erbauten Tuchmachersiedlung, einer der ersten frühindustriellen Arbeitersiedlungen Österreichs. Die Siedlung umfasste 30 Häuser in einer ursprünglich beidseitig der Straße gelegenen Verbauung. Die einstöckigen Häuser mit straßenseitiger Stube und traufseitigem Mittelflur sind heute zum Teil stark verändert, zum Teil wurden sie auch abgebrochen. Bei einigen Häusern jedoch hat sich die ursprüngliche Substanz noch weitgehend erhalten, teilweise sogar noch der barocke Ziergiebel.
Für die hauptsächlich aus der Gegend des bayrischen Wallfahrtsortes Altötting stammenden Tuchmacher wurde um 1656 eine der Gnadenkapelle von Altötting nachempfundene Kapelle errichtet, die im 17. und 18. Jahrhundert selbst Wallfahrtsstätte war.
  • Pestsäule
  • Sgraffitohaus und andere Bürgerhäuser
  • Schloss und Landgerichtsgebäude
  • Denkmal für den Mundartdichter Josef Misson
  • Illner-Denkmal für den österreichischen Flugpionier Karl Illner

Jährliche Veranstaltungen

  • Szene Bunte Wähne Theaterfestival
  • Allegro Vivo - Internationales Kammermusik-Festival (August-September)
  • Narrengala und Faschingsumzug (Wochenende um den 11. November bzw. Faschingsdienstag)
  • Horner Festtage (Juni)
  • Heurigenkirtag (August)

Wirtschaft und Infrastruktur

Ämter und Behörden

  • Bezirkshauptmannschaft
  • Fianzamt
  • Bezirksgericht
  • Vermessungsamt
  • NÖ Agrarbezirksbehörde (Außenstelle)
  • Arbeitsmarktservice
  • Bezirksstelle der Wirtschaftskammer
  • Bezirksstelle der Arbeiterkammer
  • Bezirksstelle der NÖ Gebietskrankenkasse
  • Bezirksbauernkammer

Handel

Einkaufszentrum Horn:

Das im Westen der Stadt angesiedelte EKZ erstreckt sich auch auf das Gebiet der Gemeinde Sankt Bernhard-Frauenhofe:

Vermietbare Fläche (Teile 1-4): 27.900 m²
Verkaufsfläche ca.: 25.700 m²
Parkplatzkapazität: ca. 1.000 Kfz
ca. 2,6 Mio Besucher/Jahr
Einzugsgebiet: Bezirke Horn und Waidhofen/Thaya sowie standortnähere Teile der Bezirke Zwettl, Krems-Land und Hollabrunn; 94.000 Einwohner
Gesamtzahl der Betriebe: 43

Gesundheitswesen

  • Waldviertelklinikum Horn
  • Landschaftsapotheke zum Schwarzen Adler
  • Stefans-Apotheke und Drogerie
  • Stefansheim (Seniorenheim)
  • Caritasheim

Sonstiges

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten, daruter eine hochmoderne Bogen- und Rollenoffset-Druckerei, gab es im Jahr 2001 449, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 87. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 2850. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 46,46 Prozent.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadtgemeinde Horn

Mit Horn verbundene Personen


Literatur

  • Gregor Schweighofer, Poigreich-Führer. Horn und Umgebung, Horn 1955.
  • Friedrich Berg, Aus Horns Vergangenheit, 100 Jahre Sparkasse der Stadt Horn 1862-1962, Horn 1962, S. 9ff.
  • Hermann Maurer, Abriß der Ur- und Frühgeschichte des Waldviertels, Mannus 51, Bonn 1985, S. 276 - 325.
  • Ralph Andraschek-Holzer, Historischer Führer durch die Stadt Horn, Horn 1992.
  • Hermann Maurer, Regesten zur Ur- und Frühgeschichte des Horner Bodens, Horner Kalender 123, 1994, S. 51 - 59.
  • Hermann Maurer, Neue Funde aus alter Zeit, Horner Kalender 125, 1996, S.59 - 66.

Weblinks


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